BTV 1850 – TuS Hellersdorf
So langsam geht es auf die Zielgerade der Saison und es bahnt sich großes an. Doch bis zum Ziel liegen noch einige Herausforderungen vor uns. So auch am Sonntagnachmittag. Zu Gast waren die ersten Verfolger TuS Hellersdorf. Mit 3 Punkten weniger lagen sie punktgleich mit Rudow auf Platz zwei. Mit einem Sieg würde man sich auf 5 Punkte absetzen, bei einer Niederlage wären beide auf einen Punkt dran. Ein echtes Topspiel also.

Die Hellersdorfer starteten allerdings etwas besser in die Partie und netzten relativ unbedrängt aus dem Rückraum zum 0:1 ein. In den ersten 10 Minuten blieb das Spiel ausgeglichen bis zum 4:4 und war bis dato noch nicht das erwartete handballerische Schmankerl, sondern von leidenschaftlichem Kampf und auch etwas Nervosität geprägt. Besonders auf unserer Seite zeigte sich, dass man vielleicht einen Tick zu viel wollte. So wurden einige Würfe zu früh aus schlechten Positionen genommen, die von den Gästen geblockt oder vom Keeper gehalten wurden. In der Folge konnten sich die Gäste erstmals einen Vorsprung erspielen. Beim Stand von 4:7 hatten sie sogar die Möglichkeit sich per 7m auf 4 Tore abzusetzen. Doch Vincent Stöckmann parierte und wir nahmen einen Auszeit um das Angriffsspiel neu zu ordnen. Diese trug auch sofort Früchte. Angetrieben vom Mann des Tages (am Ende 11 Tore) Jorgos Chrysos, glichen wir zum 7:7 aus und zwangen die Gäste ihrerseits in eine Auszeit. Wer jetzt allerdings die Wende erwartete, hatte sich getäuscht, denn auch die Hellersdorfer legten nochmal zu und konnten sich wieder etwas absetzen. Kurz vor der Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse dann. Nach einem Kontertor der Gäste zum 12:9, sah BTV-Kreisläufer nach einer unglücklichen Aktion die direkte rote Karte (kann man schon geben). Einen Angriff später handelt sich allerdings die Bank auch noch 2 min ein, so dass wir nur noch zu viert auf der Platte standen. In dieser schwierigen Phase so kurz vor der Halbzeit zeigte sich aber die Stärker dieser Saison: Wir blieben ruhig und machten weiter. In unserem letzten Angriff holten wir einen 5.Feldspieler für Vincent und ließen den Ball schön bis zur letzten Sekunde laufen, bevor Jorgos hoch stieg und den Ball mit dem Pausenpfiff in die Maschen jagte. 11:13.

In die zweite Hälfte gingen es erstmal weiter zu viert bei Ballbesitz Hellersdorf. Doch die Abwehr war sofort heiß und zwang den Gegner zu einem schlechten Abschluss von Außen. Nach 5 Minuten tankte sich Zoltan Langshans durch und glich zum 15:15 aus. Das Spiel blieb nun fesselnd und wurde von beiden Teams in einer ungeheuren Intensität geführt. Trotzdem blieb es weitestgehend sehr fair. Die BTV-Deckung arbeitete jetzt gewohnt stark und provozierte immer wieder Würfe von den Außen, die Vincent gut im Griff hatte. Vorne ließ man jedoch zu viele Chancen ungenutzt, um selbst die Führung zu übernehmen. So schaffte es Hellersdorf dann doch irgendwie immer wieder einen vorzulegen, was wir allerdings immer sofort wieder ausglichen. Bis zum 20:20 ging es so hin und her. Die Spannung in der Halle war greifbar. In der 51.Minute war es dann schließlich Stefan Käfer (ebenfalls mit starken 8 Toren), der den Bann brach und zur ersten Führung seit dem 3:2 in den Anfangsminuten traf. Die Gäste verfehlten daraufhin vom Punkt und Tobias Klein sorgte für das 22:20. Auch Abwehrspezialist Roman Wolf konnte sich in dieser Phase mit zwei Treffern offensiv auszeichnen. Beim 24:21 und eigenem Angriff hoffte man schon auf die Entscheidung, doch Hellersdorf kam natürlich nochmal zurück, wie sie es immer tun, und waren schneller wieder auf ein Tor dran. Trotzdem sah man jetzt einen deutlichen Unterschied, was die Kräfte anging. Während wir nochmal einen Zahn zulegen konnten, gingen die Gäste auf dem Zahnfleisch. Noch dazu erwies der Gästetrainer seinem Team einen Bärendienst und handelte sich eine Zeitstrafe ein. Mit einem sehr sehenswerten Treffer von Jacob Schlichter nahmen wir wieder Fahrt auf und machten mit dem 29:24 2 Minuten vor Schluss alles klar. Ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende ein verdienter Sieg, weil man nie nachgelassen hat und in den letzten 10 Minuten dann einfach das Quäntchen besser war.

Das Spiel war spielerisch sicher nicht ganz so schön anzusehen, wie in der Vorwoche, aber auch, weil es ein starker Gegner nicht zu ließ. Aber die Einstellung, die Leidenschaft und die Überzeugung das Spiel in jeder Phase gewinnen zu können waren da und ermöglichten einen großen Schritt in Richtung Aufstieg! Vielen Dank auch die zahlreichen und lautstarken Fans in der Halle. Wir werden euch auch in den kommenden Spielen brauchen. Denn einfacher werden die anstehenden Aufgaben nicht.

Es spielten Stöckmann, Friedrich, Biebrich, Escher, Käfer 8 (3/4), Klein 4, Langhans 2, Gaiser, Schlichter 2, Liedtke, Fischer, Wolf 2, Chrysos 11, Girost

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