Ein turbulentes und definitiv außergewöhnliches Jahr

Nun ist es rum, das Jahr 2020. Mit solch einem Jahr hätte nun wirklich niemand gerechnet. Natürlich wird alles von der Pandemie überschattet, aber es ist nicht das einzige was 2020 zu bieten hatte. Lasst uns einen Blick zurück werfen.

Es ging eigentlich ganz gut los. Die 1.Männer ging zum ersten Mal in der jüngeren Verbandsligageschichte als Tabellenführer in das neue Jahr. Kurz vor Weihnachten hatte man mit NARVA einen starken Konkurrenten im direkten Duell abgehängt und konnte so mit einem 3-Punktepolster (19:5) auf Rudow und Hellersdorf in den Januar starten. Wie es sich gehört, versemmelten wir jedoch die Generalprobe und schieden im Pokal gegen Hermsdorf aus. Dafür gab es in der Folge fünf Siege aus fünf Spielen. Ein optimaler Rückrundenstart! Zeitgleich liefen hinter den Kulissen schon die ersten Drähte heiß. Noch nie war ein möglicher Aufstieg so greifbar wie in dieser Saison gewesen und wir wollten vorbereitet sein für den Fall, dass die Jungs es wirklich schafften. So wurde bereits im Frühjahr eine Taskforce Oberliga gegründet, auch um erst Mal einen Überblick zu bekommen, was es eigentlich organisatorisch bedeutet in die Oberliga Ostsee-Spree aufzusteigen. Vor allem Teammanager Thilo Jurisch setzte hier alle Hebel in Bewegung.

Während es bei der 1.Männer lief, hatten die 1.Frauen in ihrer Premierensaison in der Verbandsliga ordentlich zu kämpfen, vor allem mit Verletzungen. Ein langer Ausfall von wichtigen Spielerinnen folgte dem nächsten und ließ den einsatzbereiten Kader auf ein Minimum schrumpfen. So gelang nur ein Sieg in der Hinrunde. Im neuen Jahr sollte die Wende auch mit einem neuen Coach an der Seitenlinie gelingen. Torsten Lörcher, ehemals Co-Trainer der 1.Männer, übernahm das Team im Januar. Und tatsächlich feierten die Frauen einen 13:18 Erfolg beim BFC Preussen. Es sollte allerdings der einzige Erfolg bleiben, denn trotz immer wieder starker Phasen im Spiel, fehlten einfach die Wechselmöglichkeiten um über 60 Minuten zu bestehen.

Auch für die 2.Männer war es eine Premierensaison, die erste in der Landesliga. Dafür stand man zum Jahreswechsel mit einem ausgeglichenen Punktekonto sehr solide da. Doch der Start ins neue Jahr missglückte und es konnte nur ein Sieg eingefahren werden. Den aber gegen SCC, was immer eine besondere Freude ist. Besser lief es da für die 3.Männer, die im neuen Jahr von Sieg zu Sieg eilten und sich damit an die Tabellenspitze der Bezirksliga katapultierten. Auch die 2.Frauen setzten sich im oberen Teil der Tabelle fest und konnten Platz 3 in der Bezirksliga behaupten. Die 4.Männer nutzte die Weihnachtspause ihrerseits sehr gut und startet nach schwacher Hinrunde mit drei Siegen am Stück ins neue Jahr.

Alles in allem lief es eigentlich ziemlich gut für unsere Teams und insgeheim fieberten schon alle auf das große Finale der 1.Männer gegen Rudow Ende März hin. Soweit sollte es jedoch nicht kommen. Wie aufgrund der Pandemielage zu erwarten gewesen war, kam am 12.März die Nachricht vom HVB, dass die Saison unterbrochen wird. Unterbrochen, nicht abgebrochen. Damit begann das große Warten, denn es war nicht klar, wie und ob es weitergehen würde. Anderthalb Monate währte diese Hängepartie, dann endlich die Entscheidung: Die Saison wird abgebrochen, aber gewertet. Das hieß für uns: Der BTV 1850 ist zum ersten Mal Berliner Meister!!! Auch wenn wir den Titel natürlich viel lieber auf der Platte gewonnen und gefeiert hätten, war die Freude groß. Und so wie sich das Team in dieser Saison präsentiert hatte, hatten sie sich den Titel auch wahrlich verdient. Doch es gab noch mehr Erfolge zu feiern, dann auch die 2.Frauen und die 3.Männer machten damit den Aufstieg perfekt. Außerdem sollte es keine Absteiger geben, so dass auch alle anderen Teams den Klassenerhalt sicher hatten.

Nicht nur die Feierlichkeiten der Meisterschaft fielen der Corona-Pandemie zum Opfer. Denn im März wollten wir als Verein eigentlich unseren 170.Geburtstag feiern. Das macht unseren Verein zum zweitältesten in Berlin mit einer langen sportlichen Tradition, nicht nur im Handball. Der geplante Empfang sowie die Jahreshauptversammlung mussten allerdings ins Wasser fallen. Auch Wahlen konnten nicht stattfinden. Dennoch gab es einige Änderungen in der Handballabteilung. Nach vielen Jahren intensiver und erfolgreicher Arbeit stellten Franziska Decker und Arne Fellermann ihre Posten in der Abteilungsleitung zur Verfügung. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für euren großartigen Einsatz. Das Amt der Handballobfrau wurde daraufhin zunächst kommissarisch von Lena Ljucovic übernommen. Da sie allerdings Berlin aus privaten Gründen verlassen hat, wird bei der nächsten Wahl Cagla Cirak-Ohlemann für dieses Amt und damit die Leitung der Abteilung kandidieren. Unterstützt wird sie von Handballwärtin Anne Schmidt und -wart Tom Tanneberger (beide noch durch Wahl zu bestätigen). Begleitend meldeten sich viele Spielerinnen und Spieler aus den Teams um neue Aufgaben zu  übernehmen. Vielen Dank für eure Unterstützung! Die neue Organisationsstruktur findet ihr hier.

Nach Saison ist bekanntlich vor der Saison und so ging es gleich in die Planung der nächsten Spielzeit. Doch auch diese Planung war in diesem Jahr alles andere als Business as usual. Zunächst einmal war ja noch gar nicht klar, wann wir wieder in die Halle durften und Kontaktsport wieder erlaubt sein würde. Das machte die Vorbereitungsplanung für die Coaches natürlich schwierig. Umso schöner war es, trotz der schwierigen Ausgangslage, zwei neue Gesichter im Trainer*innenteam des BTV 1850 begrüßen zu dürfen. Rike Kasperlik übernahm das Zepter bei der 1.Frauen und Markus Kniehase erweiterte den Betreuerstab der 1.Männer. Auch organisatorisch gab es einige neue Herausforderungen: Oberligabestimmungen, Sponsorensuche, Hygienekonzept, neue Trikots……

Ende Juni war es dann soweit. Wir durften endlich wieder trainieren. Zwar noch mit Einschränkungen und noch nicht richtig handballspezifisch, aber immerhin. Ende Juli ging es bereits ins Trainingslager nach Neuruppin. Ein Novum: Die 1.Frauen, die 1.Männer, die Zwote und einzelne der Dritten fuhren gemeinsam. Ein wirklich schönes Vereinsevent, das wir von nun an hoffentlich jährlich durchführen können. Im August waren dann auch in Berlin wieder Testspiele erlaubt und es ging in die finale Phase der Vorbereitung.

Mitten in der Vorbereitung ereilte uns leider eine sehr traurige Nachricht. Unser Sportskamerad und Freund Timo Schädler war völlig überraschend am 31.07.2020 verstorben. Timo hatte einige Jahre in der 1.Männer gespielt und mit dem BTV 2017 den HVB Pokal gewonnen. Er war nicht nur ein großartiger Sportler, sondern auch ein toller Mensch und super Teamplayer. Danke Timo, Mitspieler und Freund, wir werden dich nie vergessen!

Mit reichlich Verspätung begann am 19.09.2020 die neue Saison. Zum ersten Mal starteten wir mit 7 Teams im Erwachsenenbereich: 2 Frauenteams, 4 Männerteams und eine Alte Herren Ü40. Unser extra für die Flatowhalle ausgearbeitetes Hygienekonzept erlaubte es uns sogar Zuschauer zu den Spielen zuzulassen. Natürlich in reduzierter Zahl mit Abstand und Maske auf der Tribüne. Trotzdem kam wieder so etwas wie Heimspielstimmung auf. Eine Woche später startete die 1.Männer in ihr Abenteuer Oberliga mit einem Auswärtsspiel bei Grün-Weiß Werder. Professionell mit großem Reisebus ging es von der Flatowhalle in die Blütenstadt an der Havel, wo uns ein Team erwartete, dass sicher zu den Favoriten in der Nordstaffel zu zählen ist. Leider durften wir nur fünf Fans mitnehmen, doch die sahen ein spannendes Spiel. Erst in der letzten Minute konnten die Hausherren die Partie mit 29:26 für sich entscheiden. In der nächsten Woche ging es wieder eng zu, doch auch gegen Spandau gab es eine Niederlage, nach der die Übergabe der Meisterschale natürlich nur halb so viel Spaß machte. Im dritten Anlauf sollte es dann aber klappen, und wie! Gegen den Doberaner SV feierten wir mit einem überwältigenden 33:23 den ersten BTV-Sieg in der Oberliga Ostsee-Spree. Na, so konnte es doch weitergehen…. Ging es aber leider nicht, denn die zweite Corona-Welle machte einen Strich durch die Rechnung. Am 29.Oktober wurde der Spielbetrieb in allen Amateurligen unterbrochen. Wann, ob und wie es weiter geht ist weiterhin offen. Jetzt heißt es sich individuell fit halten und hoffen, dass die Pandemie irgendwann besiegt werden kann.

Trotz all der Umstände, wünschen wir euch einen guten Start ins und vor allem ein gesundes neues Jahr 2021!

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